Brief an alle Besucher*Innen vom 24.03.2020

Tue, 24 Mar 2020 18:46:04 +0000 von Christine Melzer

© U. Feddersen
Andacht "to go"
Gott spricht: Ich habe Dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. (Jes 54,7) 
 

                          Liebe Gemeindemitglieder und Freunde unserer Gemeinde, 
hinter uns allen liegt eine Woche, die wir uns vor ein paar Monaten so wohl nicht hätten denken können. Gerade für Menschen in einer Kirchengemeinde und besonders in der Neustädter Gemeinde, in der Geselligkeit eine große Rolle spielt, ist diese Form der Einschränkungen von Kontakten oder sogar Kontaktlosigkeit schwer zu ertragen. Ich denke aber auch an die Menschen, die in dieser Zeit einen besonderen Geburtstag haben oder die eine Taufe, eine Konfirmation, eine Hochzeit geplant hatten – oder die einen Menschen verloren haben und ihn nun ohne Begleitung von Verwandten und Freunden zu Grabe tragen müssen. Gerade in solchen Augenblicken ist die angeordnete Kontaktlosigkeit besonders schmerzlich. Bleibt nur zu hoffen, dass Freunde und Verwandte Sie auf einem anderen Wege überraschen und Ihnen vielleicht mit einem Brief, einem Anruf oder Videoanruf zeigen, dass sie bei Ihnen sein möchten. 
Ich weiß auch von Menschen, die Angst um Ihr Leben haben. Das kann ich gut nachvollziehen, damit stehen Sie nicht allein: Mir geht es nicht anders. Und dennoch hoffe ich für mich und Sie, dass nicht unsere Angst, sondern unsere Hoffnung die Oberhand behält. Spricht davon nicht auch Jesaja 54,7?
 
Wir wissen alle, warum wir und das ganze Land die Kontakte heruntergefahren haben. Wir wollen andere und uns selbst schützen. Wir wissen auch, dass diese Form des Lebens auch wieder ein Ende haben wird und haben muss, damit unser Staat und mit ihm alle sozialen und wirtschaftlichen Bereiche nicht zugrunde geht. – Aber bis dahin müssen wir da durch. – Möge es so sein, dass wir uns jetzt, wie es oben in Jes 54 gesagt ist, von Gott durchaus einen kleinen Augenblick – der vielleicht auch ein besonderer in unserem Leben hätte sein sollen - verlassen fühlen. Diese Zeit wird aber ein Ende haben. Möge Gott uns dann auch sammeln: in einer guten Gemeinschaft in unserem Land, unserer Familie und unserer Gemeinde. Das wünsche ich uns.  
 
Ich bitte Sie auch, werden Sie in der Zeit nicht müde oder nachlässig. Das Virus bleibt  hoch ansteckend. Die bisherigen Regeln gelten weiter: Abstand halten und sich die Hände gründlich 30 Sekunden lang waschen. 
 
Ich habe in der letzten Woche einen Brief und eine Andacht in Briefkästen geworfen oder mit der Post verschickt. Ich kann nicht allen Gemeindegliedern solche einen Brief einwerfen, aber wenn Sie wissen, wer noch einen Brief erhalten soll, dann rufen Sie mich bitte an. – Weiterhin gilt meine Bitte, dass Sie Menschen diese Andacht vielleicht am Telefon vorlesen, damit verschenken Sie selbst Zuwendung. 
Ich bin durch viele positiove Rückmeldungen von Ihnen bestärkt, dass ich - solange diese Zeit der Konraktminimierung gilt, und unsere Neustädter Kirche sonntags schweigen muss - mein Vorhaben, jede Woche Mittwoch oder Donnerstag einen Brief mit einer Andacht in Ihre Briefkästen zu werfen, weiterhin verfolgen werden.
 
Außerdem gab es in der letzten Woche viele Ideen, wie wir Ihnen mitteilen können, dass wir an Sie denken. Ehepaar Schmidt wird jeden Mittag um 12.00 h die Glocken läuten lassen, um  die Verbundenheit unserer Gmeinde mit Ihnen und uns allen einmal am Tag hörbar werden zu lassen. Außerdem werden wir auch am Sonnag um 10.00 h die Glocken läuten, um daran zu erinnern, dass wir die Zeit für Gebet und Besinnung einläuten. Diese Zeit kann auch gut der Fernsehgottesdienst sein. Ich habe am vergangenen Sonntag zwei Fernsehgottesdienste gesehen, die ich ganz hervorragend auf die Situation in unserem Land eingehend und tröstend fand. – Ich habe dabei auch empfunden, dass es selten eine solche Situation in unserem Land gab: Alle sind ausnahmslos betroffen. 
 
Frau Christine Melzer hatte die gute Idee, an unser Tor zwischen Kirche und Gemeindezentrum eine Wäscheleine zu hängen um daran Brief und Andacht „to go“ für diejenigen, die dort vorbeigehen und sich gerne ein Wort mitnehmen wollen, anzuhefen. Das will ich gerne so machen. – Außerdem stellt Frau Melzer auch jede Woche den Brief und die Andacht auf die Homepage. Dort ist auch das Glockengeläut unserer Kirche zu hören. Wenn Sie einen Internetzugang haben, dann schauen sie doch einfach mal darauf: www.celle-neustadt.wir-e.de
 
Es haben sich in der letzten Woche auch zwei Menschen bei mir gemeldet, die für Ältere einkaufen gehen würden. Wenn Sie jemanden suchen, der für Sie Besorgungen macht, dann melden Sie sich bei mir. 
 
Nun bleiben Sie behütet und gesund!
Bis nächste Woche und mit liebem Gruß
Uta Feddersen, Pn.
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