Worte für die Woche vom 11.04.2020

Fri, 10 Apr 2020 16:28:07 +0000 von Christine Melzer

Worte für die Woche
                                                     Von Pastorin U. Feddersen
 
Der Herr ist auferstanden - er ist wahrhaftig auferstanden!
 
Liebe Gemeinde und Freunde unserer Gemeinde,
Ostern ist festgelegt: das Fest findet am ersten Sonntag nach dem Frühlingsneumond statt. Während ich das schreibe wird der Mond immer runder, und Sonntag ist es dann so weit: Ostern, das höchste Fest der Christen, ist da, aber die Kirchen sind geschlossen. Vermutlich hat es das in Ihrem Leben noch nie gegeben. 
Aber denken wir an die Deutschen in Russland, die ab 1937 aus den Gebieten z.B. an der Wolga, nach Sibirien verschleppt wurden. Sie haben nicht nur mit angesehen, dass Ihre Kirchen niedergerissen wurde, sie durften auch in Sibirien keine Gottesdienste mehr feiern. Die Menschen haben sich das nicht verbieten lassen, sie haben sich in ihren Häusern getroffen, Gottesdienst gefeiert und Abendmahl ausgeteilt. Wenn Sie erwischt wurden, dann kamen sie in Straflager. Da ging es dann noch härter zu, als sie es in den Gefangenenlagern erlebten. – In solchen Zeiten leben wir nicht, sondern wir wissen, dass wir wieder in unsere Kirchen gehen und Gottesdienste feiern werden. Das ist ein Privileg und Trost. 
Ostern ist festgelegt und so bricht sich die Osterbotschaft ihre Bahn. Gleich ob unsere Kirchen geschlossen sind, sie kommt zu Ihnen: Jetzt! Ich wähle Worte aus dem Predigttext des Ostermorgens aus 1. Kor 15, 20-25+28:
Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus auch alle auferstehen. Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung als Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt. Denn er muss herrschen, bis Gott „alle Feinde unter seine Füße gelegt hat“. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allem. 
Die Auferstehung ist ein Glauben gegen den Augenschein. Sie ist etwas Unerhörtes! Die ersten Zeugen haben gesagt: „wir haben den Auferstandenen gesehen!“ Dazu gehört auch Paulus. Und dann schreibt Paulus in seinem große Kapitel über die Auferstehung, im Kapitel 15 des 1. Korintherbriefes, ganz vorsichtig über die Auferstehung. Er breitet nicht viel aus. Nur so viel, dass Christi Auferstehung eine Folge für uns Menschen hat! Alle Feinde des Menschen sind durch Christus besiegt: Mächte und Gewalten und auch der größte Feind, der Tod. 
Als eine Macht oder Gewalt erlebe ich zur Zeit den Virus Covid-19. Er hält die ganze Welt in Atem und die Nation, die ihn unterschätzt hat, muss nun in besonderer Weise erfahren, welche Gewalt er hat. Wir haben uns seiner Gewalt auch gebeugt. Fahren alles herunter, damit Leben erhalten bleibt. Auch unsere Kirchen haben sich der Macht des Virus gebeugt. Und dennoch ist diese Macht, die auch den Tod bringen kann, nicht das, was die Oberhand behält. Gott wird die Oberhand behalten, denn er wird am Ende alles in allem sein. In Joh 10,29 heißt es; Christus spricht: Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen.“
Ich las bei Axel Kühner in seinen „Überlebensgeschichten“, dass ein afrikanischer Christ auf das Grab seiner verstorbenen Tochter ein schlichtes Holzkreuz setzte. Er schrieb auf das Kreuz: Der Tod hat keine Hände. Auf Nachfragen des Missionars sagte der trauernde Vater: „Ich weiß, dass mir der Tod mein Kind nicht wegnehmen und auf ewig festhalten kann, sondern ich werde es bei Jesus wiedersehe. Der Tod hat ja seit Ostern keine Hände mehr.“
Der Tod hat keine Hände mehr! Es wird uns nicht halten, sondern ist Gott unter die Füße gelegt und damit Gott untertan. – Stattdessen wird Gott am Ende alles in allem sein.-  Ich höre da eine Hoffnung, dass nichts, aber auch gar nichts, verloren sein wird. Das tröstet mich sehr und ich hoffe und wünsche, dass Sie auch getröstet sind an diesem Osterfest. Amen.
 
Himmlischer Vater,
gib uns Geduld und Deinen Frieden in unser Herz.
Lass uns fest an einen Sieg Christi über den Tod und unseren eigenen Tod glauben.
Lass uns diesen Glauben als Deine gute Botschaft weitersagen.
Wir bitten Dich für alle Menschen, die alleine und ungetröstet sind. Gib auch ihnen durch andere und Dein Wort Hoffnung, Zuwendung und Trost.
Wir bitten Dich für alle Menschen in den Krankenhäusern, den Pflegeheimen, an den Kassen der Supermärkte, gib ihnen Kraft für Menschen da zu sein und Schutz gegen die Krankheit.
Wir bitten Dich auch für unsere Familien, die nun weit voneinander entfernt für sich Ostern feiern. Lass uns verbunden sein im Gebet und durch das Telefon, einen Videoanruf oder Skype. 
Wir danken Dir für alle Menschen, die sich jetzt finden, um andere zu unterstützen, wir danken Dir für alle nachbarschaftlichen Singgemeinschaften am Abend und bitten Dich, dass Du bei uns bleibst. Amen.  
 
 
Meine Segenswünsche für dich, du getreues Volk Christi, das du hier die glorreiche Auferstehung erwartest. Möge er, der deinetwegen litt, dir ewige Ruhe gewähren. (Alter irischer Segenswunsch)
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