Dennoch bleibe ich stets an dir, denn Du hältst mich bei deiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Ps 73,32f
Liebe Gemeinde und Freunde unserer Gemeinde,
Liebe Gemeinde und Freunde unserer Gemeinde,
Ich bedanke mich ganz herzlich für alle Hilfe bei dem Wochenbrief der letzten Woche, für das Brief- und Andachtschreiben bei Frau Schlichting und Frau Melzer, die Logistik des Druckes und Eintütens bei Frau Landmesser und für das Verteilen der Briefe bei Frau Enderlin, Frau Maurischat-Lange, Frau Ludwig und Frau Stöffler.
Ich war natürlich zu Hause, habe für eine Woche abgeschaltet, im Garten gewühlt, viel gelesen, die Sonne genossen und die Seele baumeln lassen. Hiermit melde ich mich fit wieder zurück. – Es ist tatsächlich in Corona-Zeiten möglich, Urlaub zu machen, das hätte ich gar nicht gedacht. Natürlich haben wir jeden Abend mit dem Nachbar gesungen – es hat sich ein weiteres Ehepaar zu uns gesellt. Wir singen jetzt mit sechs Personen und am Sonntag gehen wir zu dem Altenheim in unserer Nähe hier in Hermannsburg und singen dort vor den Fenstern der Senioren. Eine Dame winkt uns regelmäßig zu.
Mittlerweile lockern sich die Bestimmungen, Schulen und Läden öffnen wieder. Allerdings sind Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, und wer eine Schule oder ein Geschäft ab heute betritt, muss eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen. Ich hoffe, dass Sie alle mehrere Exemplare dieser Masken zu Hause haben. Im Netz gibt es Anleitungen zum Selbernähen der Masken. Frau Englisch und Frau Nürge haben einen gut sitzenden Schnitt auch für Brillenträger, den ich im Schaukasten aushängen werde.
Wer diese Anleitung haben möchte, der kann sie bei mir aus dem Gemeindezentrum abholen. Wer keine Nähmaschine zu Hause hat, kann die Masken auch mit der Hand nähen.
Ich lade Sie auch herzlich ein, die Kirche aufzusuchen, um dort zu beten oder einfach zu verweilen. Mittwochs bis Freitags bin ich im Gemeindezentrum und lasse Sie gerne in die Kirche, bitte klingeln Sie am Eingang Allerstraße.
Am Sonntag sah ich den Gottesdienst aus Ingelheim. Was mir dort gefiel: Die Gemeindeglieder wurden aufgefordert, an das Pfarramt zu schreiben, was sie in der Zeit der Kontakteinschränkungen dennoch an Positivem erlebt haben. Ich bitte Sie, mir ebenfalls mitzuteilen, was Ihnen Gutes in dieser Zeit widerfahren ist, damit ich das, je nachdem wie Sie das wünschen, anonym oder mit Ihrem Namen versehen im nächsten Brief nennen kann. Sie können wir eine Postkarte einwerfen oder über Whats-App meiner Diensthandynummer schreiben(0176 5251 2057). Damit entsprechen wir dem Dennoch, das oben abgedruckt ist: „Dennoch bleibe ich stets an Dir, denn Du hältst mich bei deiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an!“ Das ist einer meiner Lieblingssätze in der Bibel. Bei den vielen Schrecken, die es in der Welt gab und gibt, habe ich mich schon oft gefragt, was sich Gott eigentlich dabei gedacht haben mag und warum er das zulässt. Und nun sind wir selbst betroffen und erleben alle eine Bedrohung, die uns sehr zu schaffen machen könnte, wenn wir uns anstecken. Oder was denen sehr zu schaffen macht, die sich angesteckt haben. – Meine Erfahrung ist bisher die, dass ich doch aus allem, was mir widerfahren ist, behütet herausgekommen bin. Ich will darauf trauen, dass es auch so in meinem Tod sein wird. Dass ich auch dann behütet aus dem Tod in ein Ewiges Leben gehen werde, wie das auch immer aussehen mag. So wie Dietrich Bonhoeffer es sagte, als er vor seinem Henker stand. Er sprach: „Das ist nun das Ende, aber für mich ist es der Anfang.“ In diesem Satz steckt das „Dennoch“ drin, das mir sagt, als Christin muss ich nicht verzweifeln. – Leider tue ich das oft genug, ich neige zur Panik. Aber dennoch will ich dagegen angehen, weil mir Behütung versprochen ist. Gott hält mich und leitet mich nach einem höheren Rat und nimmt mich am Ende an.
Vielleicht zum Schluss noch etwas, das genau in diese Richtung geht: Sie wissen vielleicht, dass ich vom Landeskirchenamt noch ein Jahr Schule erbat, nur noch das Jahr 2020 wollte ich in der Schule bleiben. Das Landeskirchenamt war unerbittlich. – Heute denke ich unter den Bedingungen der Corona-Krise ohne Häme: Gut, dass ich nicht mehr in der Schule bin.
Bleiben Sie behütet und gesund!
Ihre U. Feddersen
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