Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schaffen des Allmächtigen, der spricht zu dem HERREN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.
Ps. 91,1-2
Liebe Gemeinde und Freunde unserer Gemeinde,
Liebe Gemeinde und Freunde unserer Gemeinde,
hoffentlich geht es Ihnen gesundheitlich gut. Durch Telefonate ist mir bewusst, dass Viele von Ihnen unter der sozialen Isolation leiden. Das Leben wird still und die Tage gehen nur mühsam voran. Halten Sie durch, es muss ja auch bald wieder anders werden. Vielleicht könnnen Sie sich an der Sonne und dem mit Gewalt hereinbrechenden Frühling freuen.
Ich erfreue mich in diesem Tagen daran, dass diese Zeit so viele Kräfte mobilisiert. Ich fand bei Frau Maurischatt-Lange und Frau Stöffler Hilfe, beide erklärten sich bereit, die Briefe mit auszuteilen. Ihnen einen herzlichen Dank.
Wir fasten nun schon die vierte Woche, indem wir auf Kontakte verzichten. In der Passionszeit ist diese Art des Verzichts etwas Neues und Interessantes. Ich erlebe dieses „Kontaktfasten“ als eine Möglichkeit, mich mit mir und meinem Glauben auseinanderzusetzen. Es ist eine intensive Zeit des Gefühlsfeuerwerks und ich ertappe mich dabei, dass ich die Nähe des Kreuzes suche. Ich bin auch schon in unsere Kirche gegangen und habe mich unter unser Kreuz gestellt. Mir wird erneut klar, welch wichtige Aufgabe das Kreuz in unserem Glauben hat. Es darf auf keinen Fall als „unmodern“ aus dem Christentum gestrichen werden, wie es Theologen in den letzten Jahren immer wieder vorgeschlagen haben oder wie es auch teilweise Christen fordern. Ich hatte im Kollegium eine Religionslehrkraft, die meinte, dass sie das Kreuz nicht mehr brauche, es entsprünge ja einer veralteten „Blutrache“. Ich erlebe hingegen das Kreuz in diesen Tagen als einen Ort des Leids und der Not. Gott versteht Menschen, die in diesen und anderen Tagen alleine oder krank oder verletzt sind oder im Sterben liegen, weil er all das selbst erlitten hat; nämlich in Gethsemane, bei der Geißelung und am Kreuz. Diese Verbundenheit in Angst und Schmerz empfinde ich als sehr trostreich.
Das Fasten oder die Passionszeit ist aber in „normalen“ Zeiten Ostern beendet. So habe ich stets meine Verzichtaktion Ostern mit Freuden einstellen können: Nach dem Osternachtsgottesdienst den ersten Sherry, das war immer herrlich!
Nun können wir aber in diesem Jahr unser „Kontaktfasten“ nach der Osternacht oder nach dem Ostergottesdienst nicht mit einem Familientreffen, Besuch bei Freunden oder einer dicken Umarmung mit dem Großkind beenden. Das Kontaktfasten geht in der Osterzeit weiter. Hoffentlich nicht bis Himmelfahrt…
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest, das für Sie auch Osterfeuden bereithalten möge! Vielleicht können Sie sich mit Ihrer Nachbarin am Zaun verabreden und gemeinsam ein oder mehrere Osterlieder singen.
Das Michaeliskloster in Hildesheim hat Folgendes ins Netz gestellt: Der Fernsehgottesdienst des ZDF beginnt um 9.30 Uhr. Dieser Gottesdienst wird mit der Osterbalkonmusik, der Empfehlung der hannoverschen Landeskirche, ausgeläutet. Das heißt, dass die Menschen um 10.15 Uhr auf ihre Balkone oder in ihren Garten gehen und das Lied „Christ ist erstanden“ (EG 99) anstimmen oder mit einem Intrument spielen. Vielleicht beteiligen Sie sich an dieser Aktion. Als weitere Lieder sind empfohlen: EG 103 Gelobt sei Gott im höchsten Tron; EG 112 Auf, auf, mein Herz mit Freuden; EG 116 Er ist erstanden, Halleluja; EG 117 Der schöne Ostertag.
Ich rufe Ihnen jetzt schon den Ostergruß zu: Der Herr ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!
Bleiben Sie behütet und gesund
Ihre U. Feddersen